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Zwischen Illusion und Inflation: Wo Ihr Geld wirklich arbeitet

Die Inflation ist nicht das, was in der Zeitung steht. Sie ist das, was Ihr Vermögen leise aufzehrt – Jahr für Jahr, wenn Sie nicht handeln. Wer heute noch auf klassische Sicherheitskonzepte setzt, riskiert nicht weniger als den schleichenden Verlust seiner Kaufkraft. Der wahre Gegner von Vermögenserhalt ist nicht Volatilität – es ist Untätigkeit.

Besonders betroffen sind klassische Wohnimmobilien in Deutschland: Durch immer restriktivere Mietgesetze, gedeckelte Mieterhöhungen und politisch motivierte Eingriffe in die Vertragsfreiheit sinken die Renditechancen kontinuierlich. Gleichzeitig führt der staatliche Druck zur energetischen Modernisierung zu erheblichen Kosten, die oft nicht umlagefähig sind. Das Ergebnis: hoher Aufwand, begrenzte Einnahmen, wenig Perspektive für langfristigen Vermögensaufbau.

Was vielen nicht bewusst ist: Der deutsche Wohnimmobilienmarkt leidet nicht an Kapitalmangel – sondern an Wachstumsarmut. Milliarden an privaten und institutionellen Geldern stehen bereit, finden aber kaum noch Projekte mit sinnvoller Rendite-Risiko-Relation. Das Ergebnis ist ein ungesunder Überhang an Kapital in einem stagnierenden Markt – mit entsprechendem Druck auf die Bewertungen.

Die Illusion der Sicherheit: Warum scheinbar solide Anlagen ins Wanken geraten

Über Jahrzehnte hat sich ein tiefes Sicherheitsgefühl aufgebaut: Wer sein Vermögen nicht verzockt, macht alles richtig. Also blieb man in Festgeld, in Core-Büroimmobilien oder im „soliden“ Wohnungsbestand deutscher Metropolen.

Dazu vielleicht ein Aktien-ETF auf den DAX – konservativ, breit gestreut, und in den Augen vieler das beste Mittel zu Vermögenserhalt und -steigerung.

Doch diese Denkweise war ein Kind der Nullzins-Ära. Solange die Zentralbanken Liquidität in die Märkte pumpten, stiegen fast alle Anlageklassen gleichzeitig. Kursgewinne gaben das Gefühl von Stabilität.

Doch mit dem Zinsanstieg kam die Realität zurück – und mit ihr eine schmerzhafte Erkenntnis: Viele dieser Anlagen waren nicht sicher, sondern schlicht überbewertet.

Nehmen wir den Aktienmarkt. In den letzten Jahren waren vor allem US-Technologieaktien ein Anlegerliebling. Unternehmen wie Apple, Microsoft oder Nvidia glänzten mit beeindruckenden Kursentwicklungen. Wer früh investiert war, konnte massive Gewinne einfahren. Doch heute? Die Bewertungen dieser Unternehmen sind auf einem Niveau, das in der Vergangenheit meist das Ende eines Zyklus markierte – nicht den Anfang. Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 30, 40 oder mehr bedeuten: Wer heute einsteigt, zahlt einen hohen Preis für vergangene Erfolge und hat wenig Puffer nach unten.

Sicherheit hat nichts mit Historie zu tun – sie ist eine Funktion der Gegenwart. Wer heute „sicher“ anlegen will, muss neu denken.

Nominalrenditen täuschen – reale Erträge entscheiden

Ein weitverbreiteter Irrtum in der Vermögensanlage ist die Fixierung auf nominale Erträge. Drei Prozent Verzinsung klingen solide – solange man nicht hinterfragt, was davon real übrigbleibt. Doch bei einer Inflation von fünf Prozent (ob nun offiziell oder real empfunden) wird aus dem vermeintlichen Ertrag schnell ein realer Verlust. Und zwar jedes Jahr aufs Neue.

Diese „stille Enteignung“ ist perfider als jeder Börsencrash. Denn sie geschieht langsam, schleichend – und unbemerkt. Der Kontostand verändert sich nicht. Die Immobilie steht weiterhin in der Bilanz. Doch die Kaufkraft schmilzt dahin. Und das Gefährlichste daran: Es fühlt sich zunächst nicht wie ein Verlust an. Bis es zu spät ist.

Hinzu kommt in Deutschland ein weiterer Aspekt: Der laufende Ertrag wird meist voll besteuert – selbst dann, wenn er nur knapp die Inflation ausgleicht. Steuerstundung oder Reinvestitionsmodelle wie der 1031 Exchange existieren nicht. Reale Rendite wird dadurch zur rechnerischen Fiktion – ein schlechtes Tauschgeschäft für langfristiges Kapital.

Besonders problematisch wird es, wenn Inflationsraten strukturell hoch bleiben – wie aktuell durch geopolitische Spannungen, Deglobalisierung, hohe Staatsverschuldung und Arbeitskräftemangel getrieben. Die Zinsen werden vielleicht nicht auf alte Niveaus steigen. Aber auch bei vier bis fünf Prozent bleibt die Realverzinsung bei vielen Anlagen negativ – ein schlechtes Tauschgeschäft für langfristiges Kapital.

Deshalb gilt: Wer reale Erträge will, muss bereit sein, reale Risiken zu akzeptieren – aber vor allem muss er die Illusion aufgeben, dass „Ruhe“ mit „Werterhalt“ gleichzusetzen ist.

Eine Geschichte aus Berlin: Exzellente Lage – schlechter Deal

Eine persönliche Erfahrung hat mir vor Jahren besonders deutlich vor Augen geführt, wie trügerisch unser Umgang mit Wert sein kann.

Ich habe damals eine Unternehmerin beraten, die in der Uhlandstraße in Berlin, nur wenige Meter vom Kurfürstendamm entfernt, eine Immobilie besaß. Ein Schmuckstück, ohne Frage. Beste Lage, charmanter Altbau, perfekte Anbindung – ein typisches A-Lage-Objekt, das jeden Immobilienprofi schwärmen lässt.

Ihre Überzeugung war klar und selbstbewusst: „Bei dieser Lage kann nichts schiefgehen. Der Wert wird doch immer steigen.“ Eine Haltung, die man häufig hört – und die so gefährlich ist.

Ich sah mir die Zahlen an. Die Immobilie wurde damals zum rund 40-Fachen der Jahresnettokaltmiete bewertet. Historisch lagen vergleichbare Objekte – selbst in Toplagen – im Bereich zwischen dem 12- bis maximal 18-Fachen. Meine Rückfrage war entsprechend nüchtern: „Warum sollten die Faktoren nicht auch wieder sinken?“

Was dann passierte, war absehbar. Die Märkte drehten, die Zinsen stiegen, und mit ihnen die Renditeerwartung von Käufern. Heute – mit einer etwas gestiegenen Miete – ließe sich das Objekt vielleicht noch zum 20-Fachen der Jahresmiete verkaufen. Klingt solide – ist aber gegenüber dem damaligen Höchststand ein Rückschritt von mehreren Millionen Euro.

Gerade bei Immobilien ist der emotionale Faktor stark: Man sieht, was man besitzt. Doch Sichtbarkeit ersetzt keine Rentabilität. Und Vertrautheit ist kein Schutz gegen Marktmechanismen.

Der Punkt ist: Selbst exzellente Lagen schützen nicht vor Überbewertung. Immobilien sind keine Einbahnstraße – und ein niedriger Cashflow bei hohem Preis ist keine Sicherheit, sondern ein Risiko.

Cashflow schlägt Hoffnung – Struktur schlägt Lage

Was schützt also wirklich? Unsere Erfahrung zeigt: Es sind nicht die bekannten Namen, nicht die Top-Lagen, nicht die Hochglanzprospekte – sondern laufender operativer Cashflow, kluge steuerliche Strukturierung und strategische Allokation in Märkte mit echtem Bevölkerungs- und Mietwachstum.

Deshalb investieren viele professionelle Anleger – insbesondere Family Offices – verstärkt in US-Multifamily-Projekte. Diese bieten stabile Mieterträge, inflationsindexierte Mietverträge, günstige Einstiegspreise im Vergleich zu Europa und vor allem: eine Struktur, die Nettoerträge maximiert.

Der vielleicht größte Hebel liegt dabei im steuerlichen Bereich: Bei entsprechender Strukturierung lassen sich durch die Kombination aus Abschreibungen (Depreciation), steuerfreier Reinvestition (1031 Exchange) und dem Einsatz passiver Einkommensströme über 20 oder sogar 30 Jahre hinweg steuerfreie Renditen erzielen – sowohl in den USA als auch in Deutschland.

Das bedeutet: Der laufende Cashflow aus den Projekten kann steuerlich neutralisiert werden, während das Vermögen weiterarbeitet – völlig legal, effizient und mit voller Kontrolle. Was in Deutschland oft als illusorisch gilt, ist in den USA seit Jahrzehnten gelebte Praxis professioneller Immobilienanleger.

Globale Allokation ist kein Luxus mehr. In einer Welt multipler Krisen – von Lieferkettenrisiken über geopolitische Instabilität bis hin zur Fragmentierung der Kapitalmärkte – ist nationale Konzentration nicht mehr risikoarm, sondern riskant. Wer Vermögen erhalten will, muss grenzüberschreitend denken – und handeln.

Fazit: Wer nicht handelt, verliert. Wer strukturiert, gewinnt.

Wir leben in einer neuen Realität. Die alten Strategien – Halten, Hoffen, Aussitzen – funktionieren in einer inflationären Welt nicht mehr. Kapital braucht heute Richtung, Dynamik und Struktur.

Die größte Gefahr für Ihr Vermögen ist nicht Inflation, Volatilität oder Steuern – es ist Stillstand. Wer nur verwaltet, wird verlieren. Wer hingegen neu denkt, aktiv steuert und sich aus der Illusion der Sicherheit befreit, hat die Chance auf echte Werterhaltung – und darüber hinaus auf Wachstum.

Fragen Sie sich: Wo arbeitet Ihr Geld heute? Und: Tut es das dort, wo es wirklich wachsen kann – und nicht nur stehen bleibt?

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